Welthungerdemos

Von 2008 bis 2013 rief ARIWA (zunächst noch unter dem Namen „die Tierfreunde e. V.“) wiederholt zu Welthungerdemos in Köln und Nürnberg auf. Die Demonstrationen sollten die Zusammenhänge zwischen Tierausbeutung, Welthunger und Klimakrise verdeutlichen. Tierrechts- und Umweltschutzgruppen schlossen sich für diese Demonstrationen zusammen. Die fünfte Welthungerdemo fand 2013 in Nürnberg statt.

19. Oktober 2013, Nürnberg

Nach offiziellen UN-Statistiken hungern weltweit rund eine Milliarde Menschen, 90 Millionen Kinder unter 5 Jahren sind stark mangelernährt. Jede Minute sterben zwölf Kinder an Unterernährung. Die Ursachen für den Welthunger sind vielfältig: Kriege, Klimawandel, Landgrabbing sowie die Verwendung pflanzlicher Nahrungsmittel als Energieträger und vor allem als Futtermittel.

Fleisch ist der Lebensmittelverschwender Nummer eins. Zur Produktion einer tierischen Kalorie werden je nach Tierart fünf bis dreißig pflanzliche Kalorien verfüttert. Statt in Nahrung für Menschen verwandelt die Fleischproduktion so jedes Jahr hunderte Millionen Tonnen an Getreide in Gülle. Würde dieses Getreide direkt für die menschliche Ernährung genutzt, könnten davon um ein Vielfaches mehr Menschen leben – und überleben.

Längst bekannt ist auch, dass die Tierindustrie zu rund 20% für die Erderwärmung verantwortlich gemacht wird. Allein für ein Kilogramm Rindfleisch werden im Schnitt rund 50 Quadratmeter Regenwald vernichtet. Während aber im Energiebereich auf Einsparung und erneuerbare Ressourcen gesetzt wird, steigt die Produktion von Tierprodukten weltweit immer weiter.

Welthungerdemo
Welthungerdemo

Politik und Öffentlichkeit sind gefordert

Es liegt in der Macht der Verbraucher*innen, diesen Missständen zu begegnen: Durch die Abkehr von Fleisch und Milchprodukten, hin zu pflanzlicher Nahrung, kann jede*r Einzelne einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Welternährungssituation, des Klimaschutzes und des Tierschutzes leisten. Ein Weg, den heute bereits immer mehr Menschen gehen. Zugleich richteten die Veranstalter wie schon im Vorjahr ihre Forderung an die Politik, auf einen grundsätzlichen Wandel hinzuwirken. Insbesondere gilt es die Subventionierung der Fleisch- und Milchindustrie mit ihren schädlichen Folgen zu beenden.

Wissenschaftler und Künstlerinnen für Veränderung

An der fünften Welthungerdemo beteiligten sich zahlreiche Organisationen wie Menschen für Tierrechte, Klimaexperten wie Dr. Kurt Schmidinger (Wien) und Künstlerinnen wie Singer/Songwriterin Nadine Fingerhut. Bereits in den Vorjahren hatte die Demo unter anderem unter Beteiligung von Attac und Greenpeace stattgefunden.

Stand: 10/2018 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V. | M.studio fotolia.com

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